Die KGS Möwenschule betreibt seit dem Schuljahr 2012/13 eine Lernwerkstatt. Sie befindet sich in eigenen Räumen neben der Turnhalle und wird zusammen mit der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule und der gemeinsamen OGS genutzt.
Die Grundlage der Arbeit in der Lernwerkstatt ist das Konzept des entdeckenden Lernens.
Das bedeutet unter anderem:
- die Lernenden suchen selbst nach Antworten/Lösungen auf ihre Fragen durch kreativen Umgang mit dem Material, das Ausprobieren und Experimentieren damit
- es gibt keinen vorgegebenen Lernweg, vielfältige Lernwege sind möglich
- Fehler sind erlaubt, es gibt nicht immer nur ein „richtiges“ Ergebnis
- ein Handeln ohne Leistungsdruck und Produktorientierung steht im Vordergrund
- entdeckendes Lernen soll Lernen mit allen Sinnen sein und schließt Gefühl, Fantasie und Erfahrung mit ein
- Schüler/innen und Lernbegleiter/innen werden ermutigt, eigene Themen und Fragen zu finden
- die Lernenden gestalten selbst das jeweilige Maß an individuellem und gemeinsamen Arbeiten
- der eigene Lernprozess soll rekonstruiert, reflektiert, dokumentiert und präsentiert werden
Für die Arbeit in einer Lernwerkstatt gibt es 5 gute Gründe:
- 1. Lernfreude:
- Kinder sind neugierig und stecken voller Fragen. In Lernwerkstätten setzen sie sich genau mit den Themen auseinander, die für sie interessant und wichtig sind. Sie erleben, dass es Spaß macht, sich selbstständig die Antworten auf eigene Fragen zu erarbeiten – und lernen, wie man erfolgreich lernt.
- 2. Naturwissenschaftliche Bildung
- Bereits kleine Kinder erforschen und verstehen in Lernwerkstätten naturwissenschaftliche Phänomene, z.B. indem sie Modelle basteln, ihre Umgebung beobachten oder Eigenschaften von Materialien testen. In der aktiven Auseinandersetzung mit Dingen, anderen Kindern und Erwachsenen erweitern sie Schritt für Schritt ihr Wissen über die Welt und deren Gesetzmäßigkeiten.
- 3. Selbstvertrauen
- In Lernwerkstätten suchen und finden Kinder durch ihr eigenes Tun Antworten und Lösungen. Ihre Themen und ihre Vorgehensweise bestimmen sie selbst. Dadurch wird das Selbstvertrauen der Kinder gestärkt, sie erfahren, was sie können und wo ihre Stärken liegen. Die unterschiedlichen Lernwege und verschiedenartigen Ergebnisse werden wertgeschätzt.
- 4. Gemeinschaft
- Gemeinsam gelingt vieles schneller und besser – wenn alle Forscher ihre Stärken und Ideen einbringen, Rücksicht nehmen und anderen helfen. So erleben Kinder in der Lernwerkstatt, wie ein gutes Team funktioniert und dass es Spaß macht, miteinander zu lernen. Dabei wird trotzdem jeder Lernende als Einzelperson wahrgenommen und respektiert.
- 5. Sprachkompetenz
- Zur Arbeit in einer Lernwerkstatt gehört auch, dass Kinder untereinander und mit den Lernbegleitern ihre Fragen diskutieren und gemeinsam überlegen, wie man diese lösen kann. Bei der Recherchearbeit mit Lexikon oder Internet und in Gesprächen erweitern sie ihren Wortschatz und sie lernen, ihre Forschungsschritte und –ergebnisse vorzustellen.
Einrichtung des Lernwerkstattraumes:
Damit die Kinder erfolgreich in der Lernwerkstatt arbeiten können, soll der Raum wie folgt eingerichtet werden:
- offene Schränke für leicht zugängliche und sichtbare Materialien
- umfangreiche Materialien:
- Werkzeuge (z.B. Zangen, Bohrer, Hammer, Schraubendreher)
- verschiedenste Hilfsmittel (z.B. Bechergläser, Mikroskop, Reagenzgläser, Filter, Magnete, Waagen)
- Verbrauchsmaterial (z.B. Papier, Pappe, Folien, Kleber, Gummis)
- Rückziehmöglichkeiten für die Kinder („Ateliers“), die durch Raumteiler geschaffen werden
- flexible Bestuhlung (mit Trapeztischen), welche man schnell verschieben kann
- Präsentationsflächen
- Rechercheecke
Raumnutzung:
Die Klassen der KGS nutzen die Lernwerkstatt klassenweise für 2 Stunden pro Woche zu einem vorgegebenen Thema. Sie wechseln sich mit den Klassen der GGS ab. Kinder der OGS können die Lernwerkstatt im Rahmen von AGs nachmittags nutzen. Die Länge der zeitlichen Nutzung ist vom jeweiligen Thema abhängig.
In jedem 2. Schulhalbjahr werden die neuen Vorschulkinder einmal wöchentlich in die Lernwerkstatt eingeladen, um erste Erfahrungen in der Schule sammeln zu können.
Projekte:
Im Vordergrund stehen bei uns zurzeit naturwissenschaftliche Projekte. Möglich sind aber auch in Zukunft Projekte aus anderen Bereichen (z.B. Mathematik, Musik oder Kunst). Als erstes Beispiel haben wir die Kinder das Thema "Brückenbau" in einem Workshop erarbeiten lassen.